Mythos vs. Realität: 10 KI-Anwendungsfälle in der Testautomatisierung heute
Entdecken Sie die Rolle der KI bei der Testautomatisierung –...
Der IT-Sektor ist für etwa 4 % der weltweiten Emissionen verantwortlich – eine Zahl, die sich bis 2025 möglicherweise verdoppeln könnte. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit einer nachhaltigen grünen IT-Transformation.
Das Webinar “Sustainable QA Practices for Green IT (En)” hat Vordenker von Sogeti, Wipro und Tricentis zusammengebracht, um die Integration von Nachhaltigkeit in Qualitätssicherung und Testing zu beleuchten. Dieser Blogbeitrag ist eine Interpretation der wichtigsten Diskussionen aus dem Webinar und soll die Erkenntnisse des Expertenpanels zusammenfassen.
Richard Wilkinson von Wipro regte die Diskussion an und betonte, dass nachhaltige Qualitätssicherung der richtige Weg sei. Vor allem in Anbetracht des zunehmenden Drucks von außen – sei es durch Kunden, Mitarbeiter und Regulierungsbehörden – der die IT-Branche in Richtung Nachhaltigkeit drängt.
Andrew Fullen von Sogeti UK wies auf die bedeutende Rolle des IT-Sektors bei der Umweltverschmutzung hin und zog dabei den Vergleich zur Luftfahrtindustrie. Dabei wird klar, wie wichtig es für die IT-Branche ist, ihre Umweltauswirkungen proaktiv zu reduzieren, anstatt nur zu reagieren. Er forderte, dass wir uns klare Ziele setzen müssen, um eine positive Agenda für Veränderungen zu erstellen.
In dem Webinar erläuterte Fullen auch Erkenntnisse aus dem World Quality Report 2023 (En) zum Thema Nachhaltigkeit in der IT-Branche. Er stellte fest, dass ein Großteil der Branche beim Thema Nachhaltigkeit hinterherhinkt, auch wenn es einige Ausnahmen gibt. Die meisten Stakeholder haben jedoch erkannt, dass es dringend notwendig ist, sich mit diesem Thema zu befassen, und zwar nicht nur aufgrund der Anforderungen von Kunden und Investoren, sondern auch aufgrund der Notwendigkeit, Talente zu gewinnen und zu halten, denn Mitarbeiter bewerten zunehmend die Umweltfreundlichkeit von Unternehmen und machen Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Faktor.
Überraschenderweise äußerten etwa zwei Drittel der Befragten des Reports den dringenden Wunsch, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, während einige noch eine abwartende Haltung einnehmen. Die Dringlichkeit wurde auch von Interessenvertretern geäußert, die Veränderungen, die noch zu ihren Lebzeiten stattfinden positiv gegenüberstehen, sowie die Notwendigkeit, proaktiv zu reagieren, anerkennen. Andrews Äußerungen zeigen ein wachsendes Bewusstsein und eine Verlagerung hin zu einer Priorisierung der Nachhaltigkeit innerhalb des IT-Sektors.
Das Podium befasste sich mit dem heiklen Thema des Greenwashing, bei dem grüne PR und grünes Marketing in betrügerischer Absicht eingesetzt werden, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass eine Organisation selbst grün ist. Fullen räumte zwar ein, dass dieser Begriff negativ besetzt ist, meinte aber, dass jede Bewegung in Richtung grünes Bewusstsein, auch wenn sie zunächst oberflächlich ist, ein Schritt in die richtige Richtung sei. Er verwies auf die Ergebnisse des World Quality Report 2023, wonach 67 % der Investoren in Organisationen wirklich auf die Verbesserung der Nachhaltigkeit bedacht sind, während 97 % der Mitarbeiter von Organisationen über die Nachhaltigkeit eines Projekts nachdenken. Diese Perspektive legt nahe, dass grüne Absichten zu substanzielleren und sinnvolleren Umweltmaßnahmen führen können.
Bei der Erörterung der Frage, wie Nachhaltigkeit in QS-Prozesse integriert werden kann, hob Fullen hervor, dass es den Verantwortlichen in der Branche generell an Bereitschaft nach Veränderung mangelt. Er wies auf einige praktische Maßnahmen hin, wie z. B. die Entwicklung von Metriken zur Messung der Umweltauswirkungen von QS-Aktivitäten. Dazu könnte gehören, dass man misst, wie lange es dauert, etwas auszuführen, und vor allem, dass man die Umweltverträglichkeit des Regressionspakets versteht, das man gerade ausführen will. Eine Verringerung der Anzahl der durchgeführten Tests könnte zu einer Einsparung von 10 Verbrauchsstunden führen.
Kashif Husain von Tricentis teilte sein Fachwissen über die Implementierung nachhaltiger Praktiken in der Qualitätssicherung und betonte dabei einen vielschichtigen Ansatz. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Reduktion des Energieverbrauchs. Dies wird durch Zeiteinsparung bei der Testausführung und -erstellung erreicht. Außerdem wies er auf das große Problem des Elektroschrotts hin und stellte fest, dass jährlich eine riesige Menge an Elektroschrott anfällt und nur ein kleiner Prozentsatz davon recycelt wird.
Was die spezifischen Methoden angeht, so verfolgt Tricentis einen modellbasierten Ansatz (En), um die Wiederverwendbarkeit, Wiederholbarkeit und Wartbarkeit von Tests zu gewährleisten. Dieser Ansatz kann in Verbindung mit risikobasierten Tests (En) wie der intelligenten Auswirkungsanalyse die Anzahl der erforderlichen Tests in einem Regressionspaket um etwa 80-90 % reduzieren. Dies führt zu einem geringeren Zeit- und Energieaufwand bei der Testerstellung. Darüber hinaus wies Husain darauf hin, dass durch die Automatisierung die Zeit für die Testdurchführung drastisch reduziert werden kann – nämlich von Wochen auf nur wenige Stunden – was einen erheblichen Rückgang des Energieverbrauchs bedeutet.
Darüber hinaus erörterte er die Effizienz von Cloud-basierten Tests im Vergleich zu lokalen Rechnern und nannte den Wettbewerb zwischen den großen Cloud-Anbietern um die umweltfreundlichste Lösung als einen Faktor für deren Effizienz. Er hob auch die Tricentis Device Cloud hervor, die Zugriff auf mobile Geräte in einer Cloud-Infrastruktur ermöglicht, und damit den Bedarf an einem großen Bestand von physischen Geräten reduziert. Außerdem betonte er die Bedeutung von Leistungstests, nicht nur für die Effizienz der Qualitätssicherung, sondern auch für die Steigerung der Energieeffizienz von Anwendungen. Abschließend wies er auf das Problem redundanter, veralteter Daten in Systemen hin und plädierte für Datenqualitäts-Tools wie Tricentis Data Integrity. Diese helfen Daten zu verwalten und zu reduzieren und so die Systemeffizienz zu verbessern und damit Emissionen zu verringern.
Richard Wilkinson gab Einblicke in die Entwicklung von Nachhaltigkeitsmetriken in der IT-Branche. Er betonte, wie wichtig es ist, die Energiekosten bestimmter Test- oder Entwicklungsaktivitäten und deren Auswirkungen zu erfassen, um klare Ziele für die Optimierung zu setzen.
Wilkinson führte dann einige Beispiele aus dem Bankensektor an, wo der Energieverbrauch von bestimmten Nutzerströmen verfolgt werden kann. Dies zum Beispiel von der Anmeldung bei einer Bank bis zum Erhalt eines Jahresberichts über alle Konten des Kunden. Sobald man den Energieaufwand für die verschiedenen Benutzerbewegungen kennt, kann man diese Prozesse optimieren. Optimierungsmaßnahmen können die Aktualisierung von Daten oder das Umschreiben von Code in eine effizientere Sprache beinhalten. Das birgt allerdings auch Risiken, denn Sie müssen sicherstellen, dass Umstellungen keine Auswirkungen auf ihr Geschäft haben. Dabei helfen Test-Tools, mit denen Sie gezielt Bereiche testen können. Sobald Sie alle KPIs für den gesamten Softwareentwicklungs- und Testprozess detailliert erfasst haben, wird klar, was zu verbessern ist.
Wie lassen sich Nachhaltigkeitsziele mit energieintensiven Gen-KI-Technologien vereinbaren? Als Simona Domazetoska von Tricentis diese Frage stellte, wies sie darauf hin, dass das Training eines großen Sprachmodells wie ChatGPT Energie verbrauchen kann, die dem jährlichen Stromverbrauch von über 1.000 US-Haushalten entspricht. Darüber hinaus hob der World Quality Report 2023 hervor, dass das zweitgrößte Hindernis für den Einsatz generativer KI im Qualitätsbereich in der Tat die Nachhaltigkeit ist.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die Vorteile der künstlichen Intelligenz zwar unbestritten sind, dennoch aber auch die Umweltkosten berücksichtigt werden müssen. Wilkinson betonte die Notwendigkeit von Kosten-Nutzen-Analysen, die auch die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigen, um einen verantwortungsvollen Einsatz von KI zu gewährleisten. Er schlug vor, einen dualen Analyseansatz zu verwenden, der sowohl die finanziellen als auch die ökologischen Kosten berücksichtigt, um die Einführung von KI zu rechtfertigen. Die Kernaussage war, dass der Einsatz von AI gerechtfertigt ist, wenn der Nutzen von AI die Umweltkosten übersteigt.
Husain wies darauf hin, dass er mittlerweile ein Wettrüsten um KI sieht, da so viele Anbieter auf dem Markt sind. Dies kann zwar einerseits die Ausführungsgeschwindigkeit, die Analyse und die Kodierungspraktiken verbessern, andererseits birgt dies aber das Risiko, dass Gen-KI nicht für diese Zwecke genutzt wird. Und die ineffiziente Nutzung von KI kann zu einem großen ökologischen Fußabdruck führen. Wird uns die KI, nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Investitionen, sondern auch des Energieverbrauchs, auf lange Sicht nützen? Das ist etwas, das wir im Auge behalten müssen.
Alle Podiumsteilnehmer betonten, dass die IT-Branche sich aktiv für nachhaltige Praktiken einsetzen muss. Der Weg zu einer grüneren IT-Branche ist komplex und herausfordernd, aber wie die Erkenntnisse unserer Diskussionsteilnehmer zeigen, ist er sowohl notwendig als auch machbar. Wir laden unsere Leser deshalb ein, diese wichtige Diskussion fortzusetzen und nachhaltige Lösungen für ihre QS- und Testverfahren zu erforschen.
Der IT-Sektor ist für etwa 4 % der weltweiten Emissionen verantwortlich – eine Zahl, die sich bis 2025 möglicherweise verdoppeln könnte. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit einer nachhaltigen grünen IT-Transformation.
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