ITERGO

ITERGO automatisiert geschäftskritische Citrix-Performancetests

Unternehmen im Überblick

ERGO zählt zu den größten Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist der Konzern in rund 30 Ländern aktiv, wobei die Schwerpunkte des Unternehmens in Europa und Asien liegen. ERGO bietet ein umfangreiches Spektrum an Versicherungen, Vorsorgelösungen, Angeboten zur Vermögensbildung und Serviceleistungen. Im Heimatmarkt Deutschland zählt ERGO in allen Sparten zu den führenden Anbietern.

Die ITERGO Informationstechnologie GmbH ist Teil der globalen Tech-Hub-Struktur der ERGO Technology & Services Management AG (ET&SM). Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten steht die ERGO Group mit ihren nationalen und internationalen Gesellschaften. Mit zukunftsweisenden und kundenorientierten IT-Lösungen leistet ITERGO einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der ERGO Group und gilt als Benchmark im Markt.

Das in Wien ansässige Unternehmen Triscon ist ein zertifizierter NeoLoad-Servicepartner. Das Kerngeschäft des Unternehmens besteht in der Durchführung von Last- und Performance-Tests für seine Kunden, mit denen es eine hohe Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Stabilität der kundeneigenen Software gewährleistet.

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    Branche: Versicherungen
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    Unternehmensgröße: 500
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    Standort: Deutschland
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Herausforderung

Bei ERGO stand die Aktualisierung einer geschäftskritischen Anwendung zur Dokumentenklassifizierung, die über das Citrix-Protokoll bereitgestellt wird, auf eine neue Version an. ITERGO (der primäre IT-Dienstleister für die ERGO-Gruppe) wusste, dass dieses Upgrade mit größeren Änderungen verbunden sein würde, und wollte daher Leistung und Ressourcenverbrauch der beiden Versionen ermitteln, um so die Auswirkungen abschätzen zu können.

Lösung

Mithilfe von Tricentis NeoLoad, einer umfassenden Lösung für Performancetests, sowie dem Know-how des zertifizierten Service-Partners Triscon hatte ITERGO bereits zuvor hochautomatisierte, schnelle und effiziente Performancetests durchgeführt. Jetzt aber wollte das Unternehmen die kontinuierlichen Performancetests auf eine neue Stufe heben und dazu die Leistungstests für Citrix Virtual Apps automatisieren und vollständig automatisierte Self-Service-Leistungstests ermöglichen.

NeoLoad vereinfacht komplexe Citrix-Tests

Das Testen virtualisierter Citrix-Anwendungen ist mit manuell codierten Skripttools bekanntermaßen schwierig. Beim Testen von Citrix-Apps geht es vor allem um das visuelle Ergebnis: so gilt es beispielsweise sicherzustellen, dass die xy-Koordinaten im Benutzerfenster korrekt angezeigt werden. Nicht selten muss ein Skript drei- oder viermal umgeschrieben werden, bis es passt.

NeoLoad hingegen basiert auf einem visuellen Testdesignansatz, der mit einfachem Drag-and-Drop und Point-and-Click auskommt. Beim Erstellen ist sofort ersichtlich, wie der Test aussieht. Daher ist gewährleistet, dass der Testentwurf direkt auch einsatzbereit ist.

„Das Testing selbst ist mit NeoLoad im Vergleich zu anderen Tools recht einfach“, erklärt Fabian Seitl, Performance Engineer und Projektleiter bei Triscon.

Wie einfach, das erläutert Roman Ferstl, Gründer und Performance Engineer von Triscon, an einem Beispiel: „Citrix-Tests waren für einen Kollegen von ITERGO völliges Neuland. Wir haben ihm dann gezeigt, wie er das gesamte Testdesign erstellt – und mit NeoLoad hat er nur einen Tag gebraucht, um selbst Citrix-Tests zu entwerfen.“

Bei der Citrix-Anwendung, die ITERGO zu testen hatte, handelte es sich um PROKEY, eine geschäftskritische Anwendung zur Dokumentenklassifizierung, die täglich die manuelle Eingabe von Zehntausenden von Dokumentenseiten optimiert.  Dass hier die Leistung stimmt, ist von entscheidender Bedeutung, da bis zu 250 ERGO-Mitarbeiter:innen die Anwendung verwenden. Stockt es hier, verlangsamt dies die Bearbeitung – und das wiederum wirkt sich negativ auf die Effizienz und möglicherweise die Qualität des Kundenservices aus.

„Wenn die Anwendung nicht optimal funktioniert, wird der riesige Stapel an Dokumenten, die klassifiziert und verarbeitet werden müssen, immer höher und höher“, so Ferstl weiter.

Vorher-Nachher-Benchmarks zu Leistung und Ressourcenverbrauch

„In der Vergangenheit gab es oft Probleme bei der Skalierung. Deshalb kam das Projektmanagement zu uns, mit dem Ziel die Leistung der neuen Version der Software im Vergleich zur vorherigen zu testen. Wir wussten, dass die Einführung eines neuen Systems große Änderungen mit sich bringen würde. Also führten wir einen Basistest ‚vorher‘ und einen ‚nachher‘ durch, um zu sehen, ob die Leistung besser oder schlechter war. Daneben wollten wir die Auswirkungen auf die Infrastruktur untersuchen, insbesondere die Frage, ob ITERGO nach der Aktualisierung mehr Ressourcen benötigt“, fährt Ferstl fort.

Alexander Hanelt, Testmanager bei ITERGO, ergänzt: „Seit Beginn der Pandemie mussten unsere Server mit einer erhöhten Last zurechtkommen. Zudem liefen geschäftskritische Anwendungen auf ihnen. Es war daher entscheidend, die zusätzlichen Auswirkungen des Upgrades zu verstehen.“

ITERGO konnte den Ressourcenverbrauch „vorher und nachher“ ermitteln und vergleichen. Die Operations-Abteilung wusste daher genau, wie sich der neue Client auf die Infrastruktur auswirken würde, noch bevor die App in den Live-Betrieb überging.

„Es gab eine große Änderung an der App. So wurden einige native C++-Schnittstellen durch .NET-Bibliotheken ersetzt. Also haben wir einen Vergleichstest durchgeführt, in dem wir einen Test mit der ‚alten‘ Version und einen mit der ‚neuen‘ Version ausgeführt haben, um einige Benchmarks zu erhalten“, erklärt Seitl. Das Ergebnis: Während die Reaktionszeiten sich nicht wesentlich unterschieden, verhielt es sich beim Ressourcenverbrauch hingegen anders.

„Durch solche Tests gibt es keine Überraschungen mehr. Sie wissen so über Auswirkungen Bescheid und können sich darauf vorbereiten.“ — Roman Ferstl, Gründer von Triscon.

Vorwarnung für die Betriebsmannschaft

„Die IT-Mitarbeiter, die die Server managen und betreiben, fanden es großartig, dass wir diesen Test durchgeführt haben. Dieser hat ihnen geholfen, die Änderungen beim Ressourcenverbrauch zu erkennen und sich darauf vorzubereiten. Bei Citrix-Anwendungen ist gerade das für viele Kunden ein wichtiges Thema, schließlich müssen und wollen sie wissen, ob beim Rollout neuer Versionen noch genügend Platz in der Infrastruktur vorhanden ist. Mit solchen Tests gibt es keine Überraschungen. Sie wissen so über Auswirkungen Bescheid und können sich darauf vorbereiten“, erklärt Ferstl.

ITERGOs Weg zu vollautomatisierten Self-Service-Performancetests

Seit 2017 arbeitet ITERGO mit Triscon zusammen. Was mit Performancetests begann, hat sich inzwischen zu einer modernen, hochautomatisierten Testplattform entwickelt. Das war auch nötig, schließlich ist es für ERGO enorm wichtig, innovative Services einzuführen und sicherzustellen, dass diese digital gut performen, um die Führungsposition in der extrem wettbewerbsintensiven Versicherungsbranche zu behaupten.

Wie jedes große Unternehmen hatte ITERGO viele verschiedene Anforderungen, die an das Testsystem gestellt wurden, zu erfüllen. So gab es sowohl große Unternehmensanwendungen wie SAP als auch auf Mikroservices basierende Architekturen. Zudem sollten sowohl End-to-End-Tests als auch API-Tests und dergleichen mehr durchgeführt werden können. ITERGO war klar, dass es mit dem zunehmenden Volumen, der Geschwindigkeit und der Vielfalt der Software-Releases nicht mehr lange Schritt halten können würden, wenn sie so weitermachten wie bisher.

„Wir konnten das Testvolumen von 15 bis 20 Tests pro Jahr für fünf Anwendungen auf 200 bis 250 Tests pro Jahr für mehr als 40 Anwendungen steigern.“ — Roman Ferstl, Gründer von Triscon.

Erster Schritt: Den manuellen Aufwand bei Leistungstests eliminieren!

„Als Erstes haben wir auf ein Lasttest-Tool umgestellt, das uns hilft, dank Autokorrelationsfunktionen und Frameworks weniger Zeit für Skriptwartung und Skripttestdesign aufzuwenden. Anschließend haben wir das Testdesign automatisiert, indem wir vorhandene Funktionstests wiederverwendet haben. Die Folge waren weniger fehlerhafte Skripte“, erinnert sich Ferstl zurück.

Konkret ist ITERGO von Visual Studio zu NeoLoad gewechselt. Das hat den Zeitbedarf für das Testdesign sofort um 30 bis 50 % reduziert. Über die NeoLoad-Selenium-Integration wurden die Funktionstests mit nur einem Klick in Leistungstests umgewandelt, was die Skriptwartung um weitere 40 bis 90 % reduzierte.

Ferstl ergänzt: „Mit diesen beiden Schritten konnten wir das Testvolumen von 15 bis 20 Tests pro Jahr für fünf Anwendungen auf 200 bis 250 Tests pro Jahr für mehr als 40 Anwendungen steigern. Und das mit nur zwei zusätzlichen Leuten. Heute führen wir 10-mal mehr Tests durch und decken 8-mal mehr Anwendungen ab.“

„Wir verwenden die NeoLoad-Dynatrace-Integration, um unsere Ergebnisse auf die effizienteste Weise zu analysieren. Damit vermeiden wir, Tests erneut durchführen zu müssen, um tiefere Einblicke zu erhalten“, fährt Ferstl fort.

Die Dynatrace-NeoLoad-Integration ist bidirektional angelegt. Das bedeutet, dass sowohl alle von Dynatrace erfassten Monitoring-Daten in NeoLoad als auch alle von NeoLoad erfassten Leistungstest-Metriken in Dynatrace sichtbar sind. Niemand muss von Bildschirm zu Bildschirm springen und Daten aus verschiedenen Tools zusammenbasteln. Damit ist eine schnelle und genaue Ursachenanalyse möglich, sollten Fehler auftreten.

Nächster Schritt: Vollständige Automatisierung von Self-Service-Performancetests

„Unser Ziel bei ITERGO ist die Automatisierung von Performancetests durch die Implementierung automatisierter Qualitätssicherungen. Im kleinen Maßstab haben wir das bereits getan: Wir nutzen NeoLoad, Dynatrace und Keptn, um Performancetests automatisiert auszuwerten und sie in Pipelines laufen zu lassen, um ebenso automatisiert Entscheidungen zu treffen. Wir nutzen NeoLoad zudem als Kollaborationsplattform. Wir möchten, dass Teams Tests selbst außerhalb von Pipelines ausführen können, indem sie einfach einen Button klicken“, erklärt Ferstl.

„Das Potenzial ist riesig. Wir beginnen mit einem Entwicklungsteam, das für die Entwicklung von OpenShift-Mikroservices verantwortlich ist. Im Moment sind das zehn bis 20 Mikroservices, aber es ist geplant, im Rahmen der Einführung neuer Mikroservices automatisierte Qualitätskontrollen zu skalieren – – das bedeutet 240 bis 480 vollautomatisierte Tests pro Jahr.“

Indem ITERGO den Entwicklungsteams Performancetests im Self-Service anbietet, erhält das Unternehmen schnelleres Feedback in den frühen Phasen einer Entwicklung. Die Folge: Etwaige Probleme werden noch vor dem Live-Betrieb erkannt, lassen sich leichter lösen und Verzögerungen bei der Veröffentlichung im Spätstadium werden vermieden. Und das spart Kosten.

„ITERGO wollte natürlich wissen, wie lange es dauern würde, diese Art der Automatisierung zu implementieren. Da alle Komponenten – NeoLoad, Dynatrace und Keptn – bereits vorhanden waren, schätzten wir, dass es nur eine Frage von zwei bis drei zusätzlichen Tagen pro Service wäre, um automatisiertes Leistungstest-Feedback bereitzustellen.“

„Wir nutzen NeoLoad-Web als Plattform, um unseren Ansatz für Performance-Tests-as-a-Service voranzutreiben und enger mit den Teams in Kontakt zu sein, da diese sich die Ergebnisse selbst ansehen können. Sobald wir alles für die Teams eingerichtet haben, müssen sie nur noch auf einen Button klicken, um den Test selbst zu starten. Wir koordinieren nur, welcher Test wann ausgeführt wird. Dies ermöglicht es ihnen, völlig autonom zu arbeiten und Dinge selbst zu überprüfen. Für uns ist NeoLoad die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit zwischen dem Performance Center of Excellence und den Entwicklungsteams. Wenn Testergebnisse nicht verstanden werden, reicht ein Anruf und wir sprechen darüber. Wenn ansonsten alles passt, gibt es keinen Grund für uns einzugreifen“, so Ferstl abschließend.

Tricentis partner: